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Die Pegel sinken weiter
Saarbrücken. Die Pegelstände der Flüsse im Saarland fallen weiter. Wie das Hochwassermeldezentrum in Saarbrücken gestern mitteilte, könnten für die kommenden Tage vorhergesagte Niederschläge zwar noch einmal zu Anstiegen führen, die fallende Tendenz werde sich aber fortsetzen (Veröffentlicht am 06.02.2013)
Saarbrücken. Die Pegelstände der Flüsse im Saarland fallen weiter. Wie das Hochwassermeldezentrum in Saarbrücken gestern mitteilte, könnten für die kommenden Tage vorhergesagte Niederschläge zwar noch einmal zu Anstiegen führen, die fallende Tendenz werde sich aber fortsetzen. Die Mosel bei Trier wurde inzwischen wieder für den Schiffverkehr freigegeben, die kritische Marke von 6,95 Metern gestern unterschritten. Mehr als zehn im Trierer Hafen wartende Schiffe konnten ihre Fahrt wieder fortsetzen. Laut Hochwassermeldezentrum Trier könnte der Pegel der Mosel zunächst erneut steigen, bevor er am Wochenende wieder sinken soll. In Luxemburg waren am Montag einige Straßen in Schengen und Remich aufgrund von Überflutungen gesperrt worden. Das saarländische Umweltministerium erklärt, eine Tendenz bei den Pegelständen sei in den vergangenen Jahren nicht erkennbar. "Allerdings ist die Aufmerksamkeit größer geworden und kleinere Ereignisse, die nun mal regelmäßig vorkommen, werden mehr wahrgenommen." Zu massiven Überflutungen an Saar, Blies und Prims kam es verstärkt in den 1990er-Jahren - vor allem 1993, 1995 und 1997. Genaue Pegelstände könne man allerdings kurzfristig nicht benennen, so das Ministerium. Das Hochwassermeldezentrum Mosel in Trier ist da fortschrittlicher: Auf der Internetseite steht eine Rangliste von Pegelständen über mehrere Jahrzehnte.
Wie genau kann eine Wasserstands-Prognose sein? "Die Vorhersage ist theoretisch über einen unbegrenzten Zeitraum möglich, praktisch aber nur über maximal sieben Tage", heißt es aus dem Ministerium, denn die Wettervorhersage werde ungenauer, je langfristiger sie ist. Auch könnten sich Wetterlagen binnen 24 Stunden ändern, weshalb das Meldezentrum den Wasserstand nur 18 Stunden im Voraus vorhersage. Unterm Strich aber hätten sich "die Vorhersagemöglichkeiten durch die breitere und zeitnähere Datenbasis erheblich verbessert". Zahlen aus dem Saarland, Rheinland-Pfalz, Luxemburg und Frankreich würden an das rheinland-pfälzische Umweltministerium gesendet. "Die Hochwassermeldezentralen können sich die für ihren Abschnitt aufbereiteten Daten herunterladen und eine Vorhersage rechnen." Wo genau ein Fluss bei welcher Wassertiefe über die Ufer tritt, könne man jedoch nicht umfassend berechnen, erklärt Hilmar Naumann, Referatsleiter Wasser und Abwasser im Landesumweltministerium. Auch sei eine Überflutung nicht immer "schlecht", etwa in den Bliesauen, wohin das Wasser schadlos abfließen kann. jow/lrs
Hat die Sojabohne im Saarland eine Chance?

Die saarländischen Bauern zeigen sich offenkundig nicht abgeneigt, den Sojabohnen eine Chance zu geben. Dutzende kamen dieser Tage zu einem Vortrag von Hans-Peter Wilbois vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frankfurt nach Lebach. Eingeladen hatten Kammer und Umweltministerium. Wilbois stammt von einem Bauernhof in Merzig-Merchingen. In dieser eher rauhen Lage würde der Soja-Experte solch einen Anbau nicht vorbehaltlos empfehlen, aber es gebe im Saarland etliche gemäßigte Regionen, wo Soja gut gedeihe und "Vielfalt auf den Acker" bringe. Dies bestätigte Franz Schildhammer aus St. Wendel-Winterbach, der einige wenige Hektar Sojabohnen anbaut. Saatgut und Pflanzenschutzmittel zu beschaffen sei noch etwas schwierig, wogegen die Ernte gut zu vermarkten sei, allerdings nicht im Saarland. Man könne die Sojabohnen beispielsweise in Kehl abliefern, was sich aber erst ab 25 Tonnen rentiere. Er habe seine bisherige Ernte unters Viehfutter gemischt.
Das größte Problem beim Sojabohnenanbau ist nach Ansicht von Brück das Wetter. Soja möge es warm und feucht und werde spät geerntet, im September und Oktober. Dann gibt es aber oft schon kalte Nächte. Vorteile sieht Brück darin, dass Soja sich den Stickstoff aus der Luft hole, also nicht gedüngt werden müsse. Die Ernte sei mit jedem Mähdrescher möglich.
Eine direkte Förderung des Sojaanbaus als Motivationsschub ist nach Auskunft der Kammer nicht in Sicht. "Es ist wie mit allem, was neu ist. Exoten wie wir probieren was, und dann muss man sehen, wo die Reise hingeht", sagt Pionier Franz Schildhammer.wp
"Wir geben viel zu viel aus"
Ist die Schuldenbremse Fluch oder Segen für das Saarland?Kaul: Zunächst einmal ist sie eine Notwendigkeit. Eine einschneidende Regelung, um den deutlichen Anstieg der Staatsausgaben und der Verschuldung zu bremsen, war unvermeidbar. Die Koalition will die Vorgaben vor allem über Ausgabenkürzungen einhalten (Veröffentlicht am 02.02.2013)
Ist die Schuldenbremse Fluch oder Segen für das Saarland?
Kaul: Zunächst einmal ist sie eine Notwendigkeit. Eine einschneidende Regelung, um den deutlichen Anstieg der Staatsausgaben und der Verschuldung zu bremsen, war unvermeidbar.
Die Koalition will die Vorgaben vor allem über Ausgabenkürzungen einhalten. Ist dieser Weg dauerhaft erfolgversprechend?
Kaul: Ja, es gibt keine vernünftige Alternative. Problematisch werden die Jahre ab 2017, in denen die harten Einschnitte bevorstehen. Für diese Zeit sehe ich wenig Spielraum, die ausgabenseitige Konsolidierung voranzutreiben - außer mit einem sozialen und bildungspolitischen Kahlschlag.
Das heißt, das Land braucht dringend höhere Steuern?
Kaul: Das Land hat bei den Landessteuern ja nicht viel Spielraum. Es muss aufpassen, dass es nicht unattraktiv für die Menschen und Unternehmen wird. Schon heute hat das Saarland ein Problem mit der Abwanderung von Arbeitnehmern und der zu geringen Zuwanderung von Gewerbebetrieben. Das Zweite ist: Man wird auf der aktuellen Regelung des Länderfinanzausgleichs beharren müssen. Wenn Bayern sich da durchsetzt, gehen hier die Lichter aus.
Was halten Sie davon, über eine stärkere Belastung hoher Vermögen den Landeshaushalt zu sanieren, wie die Linke es fordert - Stichwort "Millionärssteuer"?
Kaul: Es gibt keine Landessteuer, die dies leisten könnte. Insofern ist der Vorschlag wenig hilfreich. Auf Bundesebene sehe ich keine Möglichkeit, eine verfassungskonforme Vermögenssteuer zu erheben, die deutlich mehr Aufkommen erzielt, als sie in der Steuer-Erhebung kostet. Die Debatte wird leider nicht zu stoppen sein. Geld in die Kasse wird eine solche Steuer netto aber nicht bringen.
Wie kann das Saarland dann überhaupt noch eigenständig bleiben?
Kaul: Mit guter Wirtschaftspolitik, die knappes Geld dort einsetzt, wo es für das Land am meisten bringt. Wichtigste Zielgröße ist die Erwerbsbeteiligung der Bevölkerung - vor allem der Frauen. Sie muss deutlich steigen. Ostdeutschland ist hier Vorbild. Das Land muss Maßnahmen konzipieren, die Innovation, Forschung und Entwicklung in den Unternehmen deutlich erhöhen, teilweise gemeinsam mit den Hochschulen. Das Land muss attraktiver werden für die Zuwanderung Hochqualifizierter und Abwanderung verhindern. Es dauert vier, fünf Jahre, bis ein durchdachtes Maßnahmenpaket ansatzweise greift. Letzter Punkt, der die Eigenständigkeit sichert: Man sollte jetzt hart sparen und die Schuldenbremse dann, wenn sie ab 2020 eigentlich greifen soll, modifizieren.
In welcher Form?
Kaul: Dass sie für Bundesländer nicht mehr so strikt greift, wie es heute im Grundgesetz steht. Schulden haben eine gewisse Funktion - nämlich in schlechten Zeiten zu puffern und damit Spielräume für Wirtschafts- und Sozialpolitik zu erhalten. Die kritischen Jahre, in denen die Demografie besonders bitter zuschlägt, sind in Deutschland 2020 bis 2035. Im Saarland fängt es einen Tick früher an. Schon etwa ab 2017 wird es die ersten substanziellen Haushaltslücken geben, weil die Zahl der Erwerbstätigen zurückgeht und damit Steuereinnahmen und Kaufkraft sinken und Pensionslasten steigen. Dann braucht man temporär moderate Defizite, um überhaupt noch handlungsfähig zu sein.
Sie sagen, dass das Land bis 2020 alles tun muss, um die Vorgaben zu erfüllen und dann eine laxere Regelung aushandeln soll. Warum sollte man sich dann jetzt so anstrengen?
Kaul: Weil man jetzt bei den Ausgaben auf einen Pfad kommen muss, der langfristig tragfähig ist. Wir geben heute für das, was wir an Wirtschaftskraft und Einnahmen haben, viel zu viel aus. Man muss die Ausgaben so gestalten, dass sie langfristig in Einklang mit den Einnahmen sind. Die Schuldenbremse zwingt uns, schnell auf einen solchen Pfad der Tugend zurückzukehren.
Eine Zukunft ohne neue Schulden, für die Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer ständig wirbt, ist aus Ihrer Sicht weder machbar noch wünschenswert?
Kaul: In ferner Zukunft vielleicht schon. Mittelfristig ist es nicht wünschenswert und auch ökonomisch nicht sinnvoll. Eine defizitfreie Zukunft ab 2020 bedeutet, dass es keinen Spielraum für staatliche Leistungen und Wachstumsimpulse mehr geben wird, die das Saarland lebenswert und als Investitionsstandort attraktiv machen. Die Menschen im Saarland würden in Scharen Reißaus nehmen. Wir müssen jetzt (bis 2020) unsere Hausaufgaben machen und sparen, um uns dann (ab 2020) wieder moderate Defizite für gut zehn Jahre leisten zu können. Sparen ist kein Selbstzweck, sondern hat das Ziel, langfristig stabile Leistungen für die Menschen und Rahmenbedingungen für die Unternehmen zu gewährleisten.Foto: Privat
Vögel aus Skandinavien suchen im Saarland nach Futter
Saarbrücken. Ein seltener Wintergast ist zurzeit auf dem Weg ins Saarland. Mit etwas Glück kann man jetzt mancherorts den etwa starengroßen Seidenschwanz in unserer Region beobachten. Vor allem in Gärten, Parkanlagen und an den Rändern von Industriegebieten sucht er nach Beeren und Früchten. In der Nähe von Neunkirchen, in St (Veröffentlicht am 28.01.2013)
Saarbrücken. Ein seltener Wintergast ist zurzeit auf dem Weg ins Saarland. Mit etwas Glück kann man jetzt mancherorts den etwa starengroßen Seidenschwanz in unserer Region beobachten. Vor allem in Gärten, Parkanlagen und an den Rändern von Industriegebieten sucht er nach Beeren und Früchten. In der Nähe von Neunkirchen, in St. Ingbert und in Nalbach seien im Januar "kleinere Schwärme" gesichtet worden, sagt Rolf Klein, Vorstandsmitglied des Ornithologischen Beobachterringes Saar (OBS). Eigentlich brütet die Art in nordskandinavischen Ländern wie Norwegen, Finnland und Schweden sowie in Russland. "Der Seidenschwanz fliegt in unsere Region, weil in seinen Herkunftsländern die Brutdichte hoch ist und es dadurch zu wenig Futter gibt", erklärt der Vogelexperte. Zuletzt wurden hierzulande laut Klein im Winter 2004/2005 mehr als eintausend Exemplare gezählt. bera
Wer den Seidenschwanz im Saarland sichtet, kann ihn auf der Internet-Seite des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten unter www.ornitho.de melden.
Viele Unfälle auf glatten Straßen - Tausende Tonnen Salz verbraucht
Saarbrücken. Wegen des Eisregens hat der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) allein am Wochenende 2500 Tonnen Salz auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen im Saarland gestreut. Nach Angaben eines Sprechers wurden in diesem Winter bislang 12 500 Tonnen Salz verbraucht.Auf den Straßen kam es gestern bis zum Abend zu mehr als 50 Unfällen, wie das Landespolizeipräsidium mitteilte (Veröffentlicht am 22.01.2013)
Saarbrücken. Wegen des Eisregens hat der Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) allein am Wochenende 2500 Tonnen Salz auf Autobahnen, Bundes- und Landstraßen im Saarland gestreut. Nach Angaben eines Sprechers wurden in diesem Winter bislang 12 500 Tonnen Salz verbraucht.
Auf den Straßen kam es gestern bis zum Abend zu mehr als 50 Unfällen, wie das Landespolizeipräsidium mitteilte. Zwischen Limbach und Wörschweiler im Saarpfalzkreis kam auch ein Streufahrzeug von der Straße ab. Am Flughafen Ensheim fielen gestern Morgen Flüge nach Berlin und Nürnberg aus. Die ICE-Züge nach Paris fuhren verspätet.
Auch die nächsten Tage bleiben winterlich. "Bei einer dichten Wolkendecke werden die Temperaturen im Frostbereich bleiben", sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes. Der Himmel werde bedeckt bleiben, denn es wehe zu wenig Wind, um die Wolkendecke aufreißen zu lassen. Für die Autofahrer gibt es gute Nachrichten: In der Woche sollen nur noch ein paar Schneeflocken fallen; Eisregen soll ganz ausbleiben. Für den Wintersport herrschen in den Vogesen optimale Bedingungen. adr
Drogenhändler aus dem Saarland muss fast acht Jahre ins Gefängnis
Saarbrücken. Das Landgericht hat einen 43 Jahre alten Albaner aus dem Saarland wegen seiner Beteiligung am Drogenhandel im großen Stil zu sieben Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Der Angeklagte war am 14. Januar 2012 in einem Intercity-Zug aus Dänemark in Flensburg mit sechs Gramm Kokaingemisch aufgefallen. Er wurde festgenommen und kam nach Saarbrücken in Untersuchungshaft (Veröffentlicht am 22.01.2013)
Saarbrücken. Das Landgericht hat einen 43 Jahre alten Albaner aus dem Saarland wegen seiner Beteiligung am Drogenhandel im großen Stil zu sieben Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Der Angeklagte war am 14. Januar 2012 in einem Intercity-Zug aus Dänemark in Flensburg mit sechs Gramm Kokaingemisch aufgefallen. Er wurde festgenommen und kam nach Saarbrücken in Untersuchungshaft.
Der Mann hat laut Anklageschrift insgesamt drei Alias-Namen. Er soll in Italien bereits in Abwesenheit wegen seiner angeblichen Beteiligung an diversen Drogengeschäften zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt worden sein. Die italienische Justiz, die deshalb seine Auslieferung beantragt hat, stufte ihn dabei eher als kleine Nummer und nicht als Drahtzieher im internationalen Drogenhandel ein.
Die Taten, wegen derer er sich jetzt in Saarbrücken verantworten musste, liegen einige Zeit zurück. Der Mann soll in den Jahren 2005 und 2006 einem Bekannten insgesamt 16 Mal zwischen zehn und 70 Gramm Kokain verkauft haben. Dies hat er zugegeben. Außerdem soll er - was er bestreitet - einen Bekannten überredet haben, eine Ladung Kokain von Venezuela nach Deutschland zu schmuggeln. Der Betroffene hatte damals angeblich rund 10 000 Euro Schulden bei dem Albaner, die ihm im Gegenzug erlassen werden sollten.
Am 15. Februar 2006 sei der Bekannte des Angeklagten daraufhin mit einem Linienflug aus Caracas in Frankfurt gelandet. Er hatte zwei Koffer dabei, in denen sich Flokati-Teppiche, ein Badetuch, mehrere Tagesdecken und andere Textilien befanden. Diese waren zuvor in Venezuela mit insgesamt 5,46 Kilo Kokain getränkt worden. Die Drogen wurden in Frankfurt sichergestellt.
Der Transporteur und weitere Hinweise führten die Ermittler auf die Spur des Angeklagten. Der 43-Jährige wurde daraufhin jetzt - ähnlich wie zuvor in Italien - auch vom Landgericht lediglich als eine Art Vermittler für den Transport der Drogen nach Europa eingestuft. Wer seine Auftraggeber und die eigentlichen Drahtzieher im Hintergrund des Drogengeschäftes waren, konnte nicht geklärt werden. wi
St. Wendel plant neues Freibad
St. Wendel. Die Nachricht hat wie eine Bombe eingeschlagen: Während andere Kommunen im Saarland Bäder wegen eklatanter Finanznot stilllegen, plant St. Wendel den millionenschweren Neubau eines Freibades. Dies verkündete am Freitagabend Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) beim städtischen Neujahrsempfang dem erstaunten Publikum. 5,5 Millionen Euro werde das Projekt kosten (Veröffentlicht am 19.01.2013)
St. Wendel. Die Nachricht hat wie eine Bombe eingeschlagen: Während andere Kommunen im Saarland Bäder wegen eklatanter Finanznot stilllegen, plant St. Wendel den millionenschweren Neubau eines Freibades. Dies verkündete am Freitagabend Bürgermeister Klaus Bouillon (CDU) beim städtischen Neujahrsempfang dem erstaunten Publikum. 5,5 Millionen Euro werde das Projekt kosten. Dieses Geld soll seinen Angaben zufolge aufgebracht werden, ohne dass die Stadt sich weiter verschuldet. Demnach stammt ein Teil aus Überschüssen der Stadtwerke. Rund eine Million Euro bringe das St. Wendeler Land auf, wenn es nach dem Willen des Landrates Udo Recktenwald (CDU) geht. Allerdings muss der Kreistag diesen Zuschuss erst einmal absegnen. Dritter Geldgeber sei Thomas Bruch, Chef des in St. Wendel ansässigen Globus-Konzerns. Über die Höhe dieser Finanzspritze haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Nach SZ-Informationen bewegt sich der private Zuschuss allerdings in Millionenhöhe.
Das neue Freibad soll an der Stelle entstehen, wo heute das alte aus den 20er Jahren ist. Grund für die geplante Investition laut Bouillon: Bis zu 40 000 Euro bringe die Verwaltung jährlich auf, um marode Wasserleitungen zu reparieren. Gleichzeitig seien die Schwimmbecken undicht. Im vergangenen Jahr sei eine Eröffnung pünktlich zur Badesaison an der desolaten Bausubstanz beinahe gescheitert. Wenn der Stadtrat dem Projekt zustimmt, könnten erste Vorarbeiten bereits Ende dieses Jahres beginnen. Bouillon rechnet damit, dass das modernisierte Freibad dann im Sommer 2015 eröffnet.
Stadtverwaltung und ein Ingenieurbüro hatten ein Jahr hinter verschlossenen Türen an den Plänen gearbeitet. St. Wendel hat das einzige beheizte Freibad im Landkreis. Nonnweiler leistet sich ein Naturfreibad im Ortsteil Primstal, Nohfelden das Strandbad am Bostalsee. hgn
13 Tankstellen im Saarland seit Ende Dezember ausgeraubt
Saarbrücken. Eine Serie von Raubüberfällen auf Tankstellen im Saarland beschäftigt derzeit die Polizei. Die Beamten registrierten seit 26. Dezember insgesamt 13 Überfälle. Zuletzt wurden am Mittwochabend innerhalb von 45 Minuten zwei Tankstellen in Schmelz und Lebach ausgeraubt, wie die Polizei mitteilte (Veröffentlicht am 18.01.2013)
Saarbrücken. Eine Serie von Raubüberfällen auf Tankstellen im Saarland beschäftigt derzeit die Polizei. Die Beamten registrierten seit 26. Dezember insgesamt 13 Überfälle. Zuletzt wurden am Mittwochabend innerhalb von 45 Minuten zwei Tankstellen in Schmelz und Lebach ausgeraubt, wie die Polizei mitteilte. Sie geht im Moment nicht von einem Serientäter aus, weil es unterschiedliche Beschreibungen von den Tätern gebe.
So ist der Täter, der die Aral-Tankstelle in der Trierer Straße in Schmelz überfallen hat, nach Angaben der Polizei etwa 25 Jahre alt, 1,60 bis 1,70 Meter groß, schlank und ein südländischer Typ. Er soll akzentfrei Deutsch gesprochen haben. An der Tankstelle in der Schaumbergstraße in Lebach-Thalexweiler wurde ein Mann mit heller Gesichtsfarbe und sehr schmaler Statur gesehen, 1,60 bis 1,70 Meter groß und mit osteuropäischem Akzent. red
Die Polizei bittet um Hinweise unter Telefonnumer (06 81) 9 62 29 33.
Immer mehr Zulauf bei Tafeln
Saarbrücken. Gerade in den Wintermonaten steigt die Nachfrage bei den Tafeln im Saarland. Die Einrichtungen nennen Heizkosten und eine höhere Arbeitslosigkeit als Gründe. Vor allem die Zahl der bedürftigen Rentner nehme im Saarland zu: "Allerdings kommen die Älteren erst, wenn es nicht mehr anders geht (Veröffentlicht am 18.01.2013)
Saarbrücken. Gerade in den Wintermonaten steigt die Nachfrage bei den Tafeln im Saarland. Die Einrichtungen nennen Heizkosten und eine höhere Arbeitslosigkeit als Gründe. Vor allem die Zahl der bedürftigen Rentner nehme im Saarland zu: "Allerdings kommen die Älteren erst, wenn es nicht mehr anders geht. Dann haben viele schon ihre Ersparnisse für die Beerdigung verbraucht", erklärt der Vorsitzende der Tafel Saarbrücken, Uwe Bußmann. "Es kommen sehr viele alte Menschen, vor allem Witwen", stellt auch Rosi Klos, ehrenamtliche Managerin der Tafel St. Wendel, fest.
Hinzu kommt, dass auch die Jobcenter in bestimmten Fällen meist jüngere Kunden an die Tafel verweisen. "Das kommt in Saarbrücken in letzter Zeit häufiger vor", sagt Bußmann. Die Tafeln in St. Wendel und Neunkirchen bestätigen ebenfalls einzelne Fälle. "Viele kommen mit der Einstellung: Das steht uns zu. Wir sind aber nicht dazu da, der Politik Aufgaben abzunehmen", sagt Bußmann weiter. Auch Gerd Thewes, Fachbereichsleiter Familienhilfe vom Caritas-Verband Saar-Hochwald, findet, dass die Tafeln keine staatlichen Leistungen ersetzen dürfen: "Ich kenne zwar nur vereinzelte Fälle, dennoch sollte man das kritisch im Auge behalten." Der Caritas-Verband Saar-Hochwald ist verantwortlich für die Tafeln in Dillingen, Wadern, zusammen mit der Diakonie auch für Saarlouis und Lebach.
Die Jobcenter in Saarbrücken und Neunkirchen erklärten auf SZ-Anfrage, wann sie Kunden raten, die Tafel zu nutzen: "Das passiert nur im Notfall", sagt Horst-Rigo Knapp, Bereichsleiter beim Jobcenter in Saarbrücken. "Nicht etwa, wenn es bei Zahlungen zu Verspätungen kommt. Dann vergeben wir Bargutscheine." Notfälle seien eher, wenn ein Kunde das Geld verloren habe oder es ihm gestohlen worden sei. "Manche kommen aber auch am 15. des Monats und haben kein Geld mehr." Zwar gebe es Lebensmittelgutscheine für solche Fälle. "Allerdings wollen viele damit nicht an der Kasse bezahlen und sich outen", sagt Knapp. Die "Menschenwürde" werde bei der Tafel eher gewahrt.
Viele Hartz-IV-Empfänger kämen mit dem Regelsatz nicht zurecht, erklärt die Geschäftsführerin des Neunkircher Jobcenters, Katja Sauerbrey. Das sei kein Vorwurf: "Der Satz ist wirklich niedrig. Man muss schon sehr gut wirtschaften können, um davon zu leben." Bei manchen reiche das Geld nie aus: "Dann empfehlen wir die Tafel, um die letzte Woche im Monat zu überbrücken." Ein anderer Fall seien Jugendliche, die die Zusammenarbeit verweigerten, zum Beispiel keine Vorstellungsgespräche wahrnähmen, und deshalb sanktioniert würden: "Dann werden die Leistungen gekürzt", so Sauerbrey.
Die elf Tafeln im Saarland versorgen etwa 9000 Menschen, schätzt der Homburger Tafel-Chef Roland Best. Vor allem in der Landeshauptstadt werden es immer mehr: Bußmann spricht von fünf bis zehn Neuanmeldungen pro Woche. Neben den Rentnern kommen meist Dazuverdiener oder Arbeitslose. "Immer öfter auch Mütter mit ihren Kindern, obwohl der Vater arbeitet", fügt Jörg Panter von der Neunkircher Tafel hinzu - Leiharbeiter, deren Gehalt nicht ausreiche.
Panter sieht die Entwicklung kritisch: "Es gibt schon Sozialkaufhäuser. Wann gibt es die ersten Sozialkrankenhäuser? Mit Hilfspflegern aus anderen Ländern, die einen grundmedizinischem Dienst abdecken." Vor zehn Jahren seien Tafeln noch etwas Besonderes gewesen. Heute herrsche Anspruchsdenken vor: "Ich bekam vor kurzem einen Brief eines Bedürftigen, der sich beschwert hat, dass die Tafel Neunkirchen kein Fleisch ausgibt." Er habe darauf nicht geantwortet. "Die Menschen haben keinen Anspruch auf unsere Hilfe. Wir machen das immer noch freiwillig." "Wir sind nicht dazu da, der Politik Aufgaben
abzunehmen."
Uwe Bußmann, Tafel Saarbrücken